Mit einer Dachrinne in der richtigen Größe verhindern Sie Überflutungen am Gebäude, indem Sie das Wasser dorthin leiten, wo es keinen Schaden anrichten kann. Gerade bei den vielen Starkregenereignissen der letzten Zeit ist es wichtig, eine gut funktionierende Dachentwässerung am Haus zu haben.
Es wird zwischen geneigten und flachen Dachflächen unterschieden. Beim geneigten Dach z. B. wird Regenwasser zuerst in Kehlen und Dachrinnen gesammelt und dann durch Fallrohre in die Kanalisation abgeleitet. Bei Flachdächern und z. B. Dachterrassen liegt die Entwässerung meistens in der Fläche. Dort werden Gullys in der Fläche eingebaut, die an Fallrohre angeschlossen sind.
Gerne beraten wir Sie auch zur sinnvollen Nutzung des Regenwassers.
Welche Materialien stehen für Dachrinne und Fallrohre zur Verfügung?
Zink
Dachrinnen und Fallrohre aus Zink werden am häufigsten beim Einbau einer Dachentwässerung verwendet. Sie weisen eine lange Haltbarkeit und eine schöne Optik auf. Es gibt sie aus vorbewittertem oder aus walzblankem Zink. Der walzblanke Zink, der am Anfang glänzt, bildet im Laufe der Zeit eine Patina und verändert seine Farbe zu matt grau. Der vorbewitterte Zink wird bereits bei der Herstellung mit einer gleichmäßigen Patina versehen und verändert seine Farbe (fast) nicht mehr.
Um die Haltbarkeit einer Zinkrinne zu erhöhen, wird sie auf der Innenseite mit einer Schutzfarbe zum Schutz vor Korrosion gestrichen.
Hier im Bergischen Land werden bei alten Fachwerkhäusern Zinkrinnen und Fallrohre häufig auch von außen im Farbton „Bergisches Grün“ gestrichen, damit sich die Farbgebung der Schlagläden und der Haustür in den Dachrinnen wiederholt.
Aluminium
Bei speziellen Farbvorstellungen bietet sich auch eine Dachentwässerung aus Aluminium an, da sie auf Wunsch auch in Sonderfarben erhältlich ist. So kann man Dachrinne und Fallrohr gestalterisch entweder verschwinden lassen, in dem man die gleiche Farbe wie die Fassade wählt, oder man wählt eine Kontrastfarbe, so dass die Dachentwässerung ein eigenes gestalterisches Element bildet. Ihren Wünschen sind hier keine Grenzen gesetzt.
Kupfer & Edelstahl
Dachrinnen und Fallrohre aus Kupfer oder Edelstahl sind die hochwertigste und langlebigste Variante für die Dachentwässerung. Der beim Einbau noch glänzende Kupfer verändert seine Farbe im Laufe der Zeit in ein mattes dunkelbraun. Edelstahl verändert seine Optik nicht. Da die glänzende Oberfläche oft als störend empfunden wird gibt es diese Rinne auch in einer verzinkten Ausführung.
Kunststoff
Dachrinnen aus schlagzähem Kunststoff sind nicht nur robust, langlebig, sondern durch verschiedene Farben (grau, weiß, dunkelbraun, schwarz oder Kupferimitat) auch optisch gut in die Gesamterscheinung des Daches einzubinden. Diese Rinnen werden ineinander gesteckt und mit Dichtungen verbunden. Lötarbeiten wie bei Metallrinnen entfallen hierbei völlig.
Welche Größe sollte die Dachrinne haben?
Die Größe der Dachrinne hängt von der Größe und der Neigung der zu entwässernden Dachfläche ab, denn je mehr Wasser pro Sekunde das Dach herabfließt, desto aufnahmefähiger muss das Entwässerungssystem sein. Folgende Faustregeln zeigen die Mindestgröße der Dachentwässerung, die je nach örtlichen Gegebenheiten aber auch abweichen kann:
- Dachflächen bis zu 70 m² benötigen mindestens eine 8-teilige Dachrinne und ein Fallrohr DN75.
- Für Dachflächen bis zu 100 m² sollte mind. eine 7-teilige Dachrinne und ein Fallrohr DN87 gewählt werden.
- Dachflächen bis zu 150 m² benötigen mind. eine 6-teilige Dachrinne und ein Fallrohr DN100.
- Dachflächen über 150 m² sollten mit mind. einer 5-teiligen Dachrinne und einem Fallrohr DN120 versehen werden.
Was heißt „x-teilige“ Dachrinne?

Früher konnten keine fertigen Dachrinnen gekauft werden, sondern sie wurden in der Dachdeckerei selber hergestellt. Grundmaß hierbei war die Größe einer Zink-/oder Kupfertafel mit 2000 mm Breite, aus der die Formteile zunächst mit Hilfe einer Tafelschere passend herausgeschnitten wurden. Aus einer Tafel konnten für eine sog. „6-teilige Rinne“ 6 Längen zu jeweils 333 mm herausgeschnitten werden. Für eine sog. „7-teilige Rinne“ wurden aus der Tafel 7 Längen zu jeweils 285 mm herausgeschnitten. Diese Längen wurden dann auf der Wulstmaschine zu der Rinnenform gedreht. Heutzutage verwenden wir diese Maschine noch häufig bei Arbeiten im Denkmalschutz.
Welche Dachrinnen-Form passt zu meinem Haus?
Die klassische Rinnenform ist die runde Vorhängerinne mit Wulst.
Bei modernen Häusern, die dem Bauhausstil ähnlich sind, passen kastenförmige Dachrinnen und Fallrohre hervorragend.
Eine weitere Form der Dachentwässerung ist die Aufdachrinne. Hier liegt die Dachrinne quasi auf dem Dach und ist von unten nicht zu sehen.
Bei innerstädtischen Lagen wird häufig ein innenliegendes Fallrohr eingebaut, d.h. das Fallrohr verläuft in der Außenwand und ist so vor Zerstörung durch äußere Einflüsse gut geschützt. Der große Nachteil dieser Form der Entwässerung liegt aber in der schlechten Erreichbarkeit bei evtl. fälligen Reparaturen und Sanierungen. Hierfür muss dann die Außenwand aufgestemmt werden, was auch wieder mit hohen Kosten verbunden ist. Hier muss also das Kosten-/Nutzen-Verhältnis gut abgewogen werden.
Warum benutzen wir ein Gerüst, wenn die Dachentwässerung erneuert werden muss?
Die Gesundheit unserer Mitarbeiter liegt uns sehr am Herzen und wir achten darauf, die Sicherheitsvorschriften der Berufsgenossenschaft einzuhalten. Bei Arbeiten ab 2 m Höhe und einer Dauer von >2 Stunden muss ein Gerüst gebaut werden. Da für eine neue Dachentwässerung auch das Gefälle mit Hilfe der Rinnenhalter korrekt hergestellt werden muss, damit das Wasser auch wirklich zum Ablauf fließen kann, benötigt diese Arbeit die entsprechende Sorgfalt und damit auch Zeit.
Der Bau eines Gerüstes ist damit unumgänglich.
Wozu wird ein Rinnensieb eingesetzt ?
Häufig werden wir zur Baustelle gerufen weil die Fallrohre verstopft sind. Dabei stellt sich heraus, dass die Fallrohre nicht nur durch Laub sondern oft auch durch Feuerwerkskörper und Tennisbälle verstopft sind. Daher empfehlen wir immer den Einsatz eines Rinnensiebs, das auf den Ablauf gesetzt wird.
Bei hohem Baumbestand ist der Einsatz einer Revisionsöffnung mit Laubfangkorb in ca. 1 Meter Höhe sinnvoll, da dieser komfortabel von unten gereinigt werden kann. Dieser Edelstahleinsatz muß jedoch im Winter entnommen werden, da sonst Frost das Fallrohr beschädigt.
Wie kann das Regenwasser gesammelt werden?
Regenwasser ist zu wertvoll, um es einfach in den Kanal verschwinden zu lassen. Deshalb gibt es viele Möglichkeiten, Regenwasser aufzufangen und zu nutzen. Hierfür wird in das Fallrohr ein Abzweiger eingesetzt, der das Wasser in einen Tank leitet. Ist der Tank gefüllt, läuft das überschüssige Wasser in den Kanal.