Der Aufbau einer Fassade, die der EnEV (Energieeinsparverordnung) entspricht sieht folgendermaßen aus:
Es gibt verschiedene Materialien, die wir für eine vorgehängte und wärmegedämmte Fassade anbieten:
Schieferfassade
Bei uns im Bergischen Land ist Schiefer der am häufigsten verwendete Baustoff zur Verkleidung von Fassaden und hat eine jahrhundertealte Tradition. Schieferfassaden verleihen dem Bergischen Land seinen einzigartigen Charakter und geben jedem Haus eine individuelle Note. Ursprünglich war der Hauptnutzen einer Schieferfassade der Schutz vor Regen und Wind, damit die empfindlichen Lehmwände der Fachwerkhäuser länger hielten. Heutzutage steht vor allem die Schönheit des Hauses im Vordergrund.
- Bei denkmalgeschützten Gebäuden muss die Original-Fassade wieder nach altem Muster hergestellt werden. Hierfür muss manchmal jede einzelne Schieferplatte mit dem Schieferhammer in die passende Form gehauen und die Schmuckbänder originalgetreu nachgebaut werden. Diese sehr aufwändige Arbeit belohnt nachher nicht nur die Hausbesitzer, wenn ein Haus in altem Glanz neu erstrahlt.
- Im modernen Hausbau verbindet sich die Liebe zur Tradition mit der Liebe zu einem schönen Baustoff. Es gibt viele verschiedene Formen von Schieferplatten, die in Kombination mit anderen Werkstoffen, wie z.B. Edelstahl, Ihrem Haus ein edles und modernes Aussehen geben. Schiefer ist durch seinen natürlichen Glanz und Schönheit in seiner Optik zeitlos und vielfältig einsetzbar.
Zinkfassade
Zink ist ein natürlicher Baustoff, der dem Haus durch seine kühle Optik ein modernes Aussehen verleiht. Hierbei können Sie große Flächen wie z.B. Giebel oder aber auch nur kleine Flächen wie z.B. Dachgauben mit Zink in Stehfalzoptik verkleiden. Zink wird auch gerne verwendet, um einzelne Bauteile, wie z.B. die Ortgangsparren vor Witterungseinflüssen zu schützen und somit künftige Anstricharbeiten einzusparen.
- Zink verarbeiten wir am liebsten in vorbewitterter Ausführung, da hier die Oberfläche vom Hersteller bereits künstlich „bewittert“ wurde. Das Material hat eine homogene Patina und hat dadurch ein edleres Aussehen.
- In der walzblanken Ausführung bewittert das Material durch die natürlichen Witterungseinflüsse, was zunächst zur Fleckenbildung führt. Erst im Laufe einiger Jahre entsteht eine homogenere Patina. Bei der Verarbeitung von walzblankem Zink spart man zwar an den Materialkosten, für eine schöne Optik benötigt man aber etwas Geduld.
Holzfassade
Holz ist ein sehr beliebter Baustoff, der Ihrem Haus eine gemütliche Note verleiht. Es bietet vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten und erfreut sich wachsender Beliebtheit im modernen Hausbau.
Eine Holzfassade benötigt regelmäßige Pflege und es hängt sowohl von der Art der Beschichtung (Lasur, Öl oder Lack) als auch von der Holzart (Fichte/Tanne oder Lärche) ab, wie häufig die Fassade wieder gestrichen werden muss. Ebenso benötigt die Nordseite eines Hauses in der Regel häufiger Pflegemaßnahmen als z.B. die Ostseite. Lärche muss nicht unbedingt gestrichen werden – sie altert dann natürlich und bildet im Laufe der Jahre eine graue Patina.
Welchen Farbton Sie dem Holz geben möchten hängt vom persönlichen Geschmack ab. Ihren Wünschen sind hier keine Grenzen gesetzt.
Aluminiumfassade
Hier werden die verschiedensten Ausführungen angeboten wie z.B.
- Fassaden-Sidings
- Wandschindeln
- Profilwellen
Diese können in einer großen Farbauswahl und auch als Sonderanfertigung in RAL-Farben bestellt werden.
Die vorgefertigten Profile gibt es von der kleinen Schindel bis zu großformatigen Verbundplatten in nahezu jeder Größe und werden vielfach bei großen Objekten wie z.B. Mehrfamilienhäusern eingesetzt.
Kupferfassade
Kupfer ist ein extrem langlebiges und hochwertiges Metall und harmoniert durch seinen warmen Farbton besonders gut mit Holz. Durch die natürliche Bewitterung verändert die Fassade im Laufe der Jahre ihre Farbe und kann je nach örtlichem Klima von kupferfarben zu braun und/oder grün changieren.
Gerne wird Kupfer zur Auflockerung der Optik des Hauses verwendet, in dem ausgewählte Elemente, wie z.B. die Dachgauben, der Kamin und die Ortgangsparren mit Kupfer in Stehfalzdeckung verkleidet werden.
Die Kosten für eine Kupferdeckung sind höher als z.B. bei Zink. Jedoch hat Kupfer eine sehr lange Haltbarkeit und wird für mehr als eine Generation geplant.
Fassadenplatten
Hier gibt es eine breite Palette von Materialien, die je nach Anwendungszweck eingesetzt werden, wie zum Beispiel:
- HPL (Hochdrucklaminat): Hier ist dem Gestaltungsspielraum für eine Fassade keine Grenze gesetzt. Die Fassadenplatten gibt es sowohl in jeder Größe als auch in (fast) jeder Farbe. Anwendung finden HPL-Platten vor allem in großen Bauten wie z.B. Bürogebäuden oder Schulen.
- Faserzement: Heutige Faserzementplatten sind frei von Asbest und werden aus Zement, Kalksteinmehl, recyceltem Faserzementmaterial und Wasser hergestellt. Sie sind sowohl in kleinen als auch in großen Formaten erhältlich und es gibt sie in einer großen Farbauswahl. Auch Faserzement wird häufig bei größeren Bauten eingesetzt.
Dämmung der Fassade
Auch für die Dämmung der Fassade ist das Angebot breit gefächert. Ziel ist es, einen ausreichenden Wärme- und Hitzeschutz zu erreichen. Eine weitere Funktion ist der Schall- und Feuchteschutz des Hauses. Hier eine Auswahl der Möglichkeiten:
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Mineralwolle
Mineralwolle wird auch Klemmfilz genannt und wird zwischen die Unterkonstruktion der Fassade geklemmt. Hergestellt wird sie aus mineralischen Fasern, wobei zwischen Steinwolle und Glaswolle unterschieden wird. Die Stärke der Mineralwolle hängt von dem zu erreichenden Dämmwert der Fassade ab. Je schlechter der Grunddämmwert des Gebäudes ist, desto dicker muss die Dämmschicht mit der Mineralwolle werden. Der Vorteil von moderner Mineralwolle gegenüber Naturdämmstoffen liegt in dem besseren Dämmwert, der schon mit geringen Schichtdicken erreicht werden kann.
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Dämmstoffe aus der Natur
Wenn Sie großen Wert auf natürliche und gesunde Baustoffe legen, kommen auch Dämmstoffe aus Naturmaterialien in Frage. Der Vorteil dieses Materials liegt darin, dass er aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wird und in der Regel zu 100% recycelbar ist. Seine besondere Stärke liegt neben dem Wärmeschutz des Hauses auch im Hitzeschutz, denn durch die hohe Masse des Materials bleibt ein Haus länger kühl als bei der Anwendung von Mineralwolle. Auch bei der Verarbeitung sind Naturdämmstoffe sehr angenehm, denn es entstehen keine gesundheitsschädlichen Stäube oder Hautreizungen. Mittlerweile gibt es auch Dämmstoffe, die die Klassifizierung „schwer entflammbar“ erhalten haben und dadurch auch beim Brand eines Gebäudes eine erheblich geringere Gefahr darstellen als zum Beispiel die klassischen Wärmedämm-Verbundsysteme aus Styropor.
Materialien, mit denen wir gute Erfahrung gemacht haben sind zum Beispiel:
Thermohanf: Wie der Name schon sagt, handelt es sich um einen Dämmstoff, der aus Hanf hergestellt wird.
Zellulosedämmung (zum Beispiel Isofloc) wird aus Zeitungspapier hergestellt und in die Hohlräume der Fassadenverkleidung eingeblasen.
Holzfaserdämmung: Die Dämmplatten aus Holz gibt es sowohl als Dämmplatten als auch als Einblasdämmung.
Die Kosten für Dämmstoffe aus der Natur liegen höher als für die klassischen Dämmstoffe. Die Entscheidung zwischen ökologischer und wohngesunder Dämmung auf der einen Seite und günstigerer Dämmung auf der anderen Seite liegt ganz bei Ihnen. Wir beraten Sie gerne hierzu.