Früher wurden Kamine aus Ziegelsteinen einfach nur hochgemauert – die im Laufe der Zeit eindringende Feuchtigkeit wurde hierbei hingenommen. Dadurch, dass die Heizungen der Häuser hohe Abgastemperaturen erzeugten, trocknete der Kamin von selbst wieder aus. Heute werden Häuser dicht hergestellt und die modernen Heizungen haben eine so gute Energieffizienz, dass ein Kamin nicht mehr heiß genug für die Trocknung wird und Feuchtigkeit nicht mehr ohne weiteres entweichen kann. Es empfiehlt sich von daher, einen Kamin regensicher zu verkleiden.
Kaminverkleidung
Der Aufbau einer Kaminverkleidung ist ähnlich wie der Aufbau einer Fassadenverkleidung: Zunächst werden Holzlatten auf den Kamin fest montiert und anschließend mit Holz verschalt. Die Schalung wird als zusätzliche Sicherung mit einer Vordeckbahn abgedeckt. Auf dieser Vordeckbahn werden dann die gewünschten Verkleidungen montiert:
Schiefer
Bei uns im Bergischen Land ist Schiefer der am häufigsten verwendete Baustoff zur Verkleidung von Kaminen und passt sich unauffällig jeder Dachform an.
Wie bei der Fassade gibt es auch hier je nach Geschmack viele Gestaltungsmöglichkeiten. Wenn bereits am Haus Elemente mit Schiefer verkleidet wurden, bietet es sich an, auch für den Kamin dieses Material zu verwenden.
Zink
Zink ist ein natürlicher Baustoff, der dem Haus durch seine kühle Optik ein modernes Aussehen verleiht.
Eine Verkleidung des Kamins mit Zink sieht am schönsten aus, wenn sich das Material auch an anderen Stellen des Hauses wiederfindet und wird in der Regel in Stehfalz ausgeführt. Es gibt zwar auch die Möglichkeit, einen Kamin mit Metall ohne Stehfalz zu ummanteln, jedoch führen die natürlichen Temperaturschwankungen dazu, dass sich das Metall ausdehnt oder zusammenzieht, und dies kann vor allem im Sommer zu unschönen Beulen führen.
- Zink verarbeiten wir am liebsten in vorbewitterter Ausführung, da hier die Oberfläche vom Hersteller bereits künstlich „bewittert“ wurde. Das Material hat eine homogene Patina und hat dadurch ein edleres Aussehen.
- In der walzblanken Ausführung bewittert das Material durch die natürlichen Witterungseinflüsse, was zunächst zur Fleckenbildung führt. Erst im Laufe einiger Jahre entsteht eine homogenere Patina. Bei der Verarbeitung von walzblankem Zink spart man zwar an den Materiakosten, für eine schöne Optik benötigt man aber etwas Geduld.
Kupfer
Kupfer ist ein extrem langlebiges und hochwertiges Metall und harmoniert durch seinen warmen Farbton besonders gut mit Holz. Kupfer bietet sich ebenfalls an, wenn dieses Metall bereits am Haus verwendet wurde, so dass die Harmonie des Hauses gewahrt bleibt. Die Verarbeitung wird wie bei Zink in Stehfalz ausgeführt.
Wichtig bei der Auswahl von Kupfer ist auch, dass in diesem Fall die Dachrinne nicht aus Zink bestehen darf. Kupfer ist das höherwertige Material und würde durch chemische Prozesse den Zink der Dachrinne im Laufe der Zeit zersetzen.
Kaminhaube
Wenn die Verkleidung montiert ist, wird die Oberkante des Kamins noch mit einer passenden Abdeckleiste versehen.
Um den Kaminzug vor eindringendem Regen zu schützen, empfiehlt es sich, eine Kaminhaube zu montieren. Diese besteht meistens aus Edelstahl und wird in gewellter oder auch in glatter Form – je nach Vorliebe – montiert.